Schlossgut Groß Schwansee

Eine Woche in den Sommerferien an der Ostsee, irgendwo grob rund um Lübeck um die Anfahrt kurz zu halten, relativ kurzfristig gebucht in Jahr zwei von Corona – da eine schöne Unterkunft zu finden, war echt nicht einfach. Aber wir haben sie gefunden.

Das Schlossgut Groß Schwansee fiel uns bei der Google Suche in der Gegend auf und überzeugte uns durch mehrere Dinge:

  1. Strandnähe: Das Hotel ist nur durch ein Wäldchen und eine kurze Allee vom Strand entfernt. Der Strand ist völlig unberührt. Wer Strandkörbe und Aktivitäten sucht, ist hier falsch. Wer es naturverbunden und ruhig mag, goldrichtig.
  2. Zimmer: die Juniorsuite hat zwei durch eine Tür getrennte Zimmer, so dass wir nicht direkt ins Bett mussten, wenn die Lütte hingelegt wurde. Außerdem haben die Zimmer einen glatten Fußboden und keinen Teppich. Und es wurde sowohl ein Windeleimer als auch ein Babybett gestellt.
  3. Halbpension: Groß Schwansee ist jetzt nicht der Ort mit der größte Restaurantdichte. Genauer gesagt ist das Restaurant im Hotel das einzige im Ort. Um so angenehmer einfach direkt Halbpension zu buchen und vor Ort jeden Abend am Buffet zu essen. Das Essen war nicht das großartigste der Welt aber auf einer Skala von 1-10 sicherlich eine solide 7.
  4. Zusätzlichen Angebote: es gibt einen Wellnessbereich, den wir letztlich doch nicht genutzt haben, da das zeitlich mit der Lütten irgendwie nicht hingehauen hat. Außerdem kann man Räder leihen, was wir allerdings nicht brauchten, da wir unsere eigenen dabei hatten. Es gibt einen Badesee, der sehr schön ist und quasi garnicht besucht war. Die Lütte und ich waren am sonnigsten Tag unserer Urlaubswoche sogar einmal baden. Ansonsten haben wir mehrfach die Strandkörbe am Teich genutzt. Und last but not least stehen an der Rezeption mehrere Rutschautos, die wir allerdings erst am letzten Abend ausprobiert haben, die dann aber zu größter Begeisterung bei unserer zu dem Zeitpunkt neun Monate alten Tochter geführt haben.
  5. Sauberkeit & Freundlichkeit: wir haben uns mit Baby hier sehr gut aufgehoben, sicher und willkommen gefühlt, obwohl das Hotel eigentlich eher nobel und auf Erwachsene ausgerichtet wirkt.

Günstig war das alles nicht. Aber selbst Ferienwohnungen sind in den Sommerferien nicht günstig an der Ostsee. Die knapp 2.000€ waren viel aber gut angelegtes Geld.

Rund um den Klützer Winkel

Frau auf Fahrrad mit Radanhänger auf Weg zwischen Hecken und Bäumen

Meer & Hinterland

Länge: 42 km
Dauer: ca. 6 Stunden mit Pausen
Schwierigkeit: schwer
Jahreszeit: ganzjährig, am schönsten im Sommer

Ausblick über Weizenfeld auf die Ostsee bei Boltenhagen

Die letzte Tour, die wir geplant hatten, war die, die direkt an unserem Hotel startete: die Tour rund um den Klützer Winkel bzw. ein großer Teil der Tour. Auf Seite zur Ostseeküste in Mecklenburg gibt es die komplette Tour mit Karte. Wir haben zwischen Klütz und Kalkhorst die Route etwas verändert, dabei aber nicht wirklich abgekürzt, wie es eigentlich der Plan war.

Wir starteten in im Hotel in Groß Schwansee, das direkt am Ostseeradweg liegt. Wie gewöhnlich hatte ich mir die erste Hälfte der Tour ausgesucht, um den Anhänger zu ziehen. Denn dass das Hinterland hügelig werden würde, war mir schon klar. Das erste Stück an der Küste entlang konnte aber ja nicht so schlimm werden, dachte ich. Aber lasst es euch sagen: Nein, auch an der Küste kann es sehr hügelig sein. Bis nach Boltenhagen sind wir bestimmt hundert Mal den Berg runter und wieder hochgefahren. Ich war also schon etwas fertig, als wir in Boltenhagen, unserem ersten Ziel ankamen.

Sommerlicher Strand mit vielen Urlaubern in Boltenhagen
Strand in Boltenhagen

Wir hatten zwischendrin schon immer wieder vom Radweg aus das Meer gesehen, aber in Boltenhagen wollten wir unseren ersten Stop machen und so lagen wir, nachdem wir die Kurgebühr gezahlt hatten, dann eine Stunde lang an einem klassischen, vollen Ostseestrand und machen unsere Snacks gegessen.

Da es uns aber nie lange an einem Ort hält und die Lütte noch etwas klein war um sich stundenlang an Sandspielen zu erfreuen, ging es dann auch wieder weiter, denn noch über die Hälfte der Tour lag noch vor uns. Nächster Stop war Klütz bzw. Schloss Bothmer in Klütz. Hier kann man hervorragend Kuchen essen, was wir auch sofort machten, nachdem wir einen Tisch im Schatten eines Sonnenschirms ergattert hatten. Danach haben wir zudem noch den Park des Schlosses besucht, der öffentlich zugänglich ist. Man kann einfach durch den Schlossshop durchgehen. Auf Actionbound gibt es zwei Schnitzeljagden für den Park. Allerdings muss man damit wohl vor dem Schlossshop starten und da ich erst später anfangen wollte, hat das nicht geklappt. Ein andermal dann.

Schloss Bothmer mit Radfahrer mit Radanhänger
Schloss Bothmer

Nach Schloss Bothmer ging es über enge Wiesenpfade nach Stellshagen wo wir kurz einen Blick auf das Gut Stellshagen geworfen haben. Auch hier scheint man Kaffee trinken und Kuchen essen zu können. Da das letzte Stück Kuchen aber erst eine Stunde her war, haben wir uns das dann gespart.

Ab Stellshagen sind wir dann von der ursprünglichen Route abgewichen, da wir schon relativ müde waren und auch der Zeitplan sagte, dass wir die Lütte langsam mal wieder Richtung Hotel bringen sollten, wenn wir das abends mit dem Abendessen noch gut hinkommen wollten. Also sind wir über eine geschotterte Straße Richtung Norden gefahren, bis wir zum Lenorenwald kamen. Von hier ging es quer durch bis Hohen Schönberg und über Brook wieder zurück auf den Ostseeradweg und die letzten Kilometer wieder zurück nach Groß Schwansee.

Ausblick über Mecklenburgische Getreidefelder

Letzlich war es gut, dass wir diese Tour als letzte große Tour eingeplant hatten, denn nach diesem Tag waren unsere Beine doch schon ziemlich lahm, da es immer wieder hoch und runter ging und besonders das Stück zwischen Stellshagen und Hohen Schönberg war nicht besonders gut befestigt.

Somit wissen wir jetzt auch, warum eine Radtour an der Nordwest Mecklenburgischen Küste als schwer kategorisiert ist. Alle Vorurteile, dass die Gegend an der deutschen Küste flach ist, wurden nämlich widerlegt. Aber wer Lust auf eine sportliche Tour hat, findet hier viele schöne Fleckchen.

Radtour mit Kind auf der Insel Poel

Naturschutzgebiet Fauler See auf der Insel Poel

Deutschland siebtgrößte Insel entdecken

Länge: 24 km
Dauer: ca. 4 Stunden mit Pausen
Schwierigkeit: leicht
Jahreszeit: ganzjährig, am schönsten im Sommer

Wir hatten für den Urlaub drei Radtouren ausgesucht, die von unserem Hotel gut mit dem Auto erreichbar waren. Wie bei uns üblich, habe ich die Ideen rausgesucht, wo man eine Radtour mit Kind machen könnte und Herr W hat dann die Feinplanung übernommen. Als wir im Hotel angekommen waren, haben wir erstmal geschaut, wann das Wetter gut werden sollte und haben die Radtouren nach Schwierigkeitsgrad (Länge und Höhenmetern) sortiert und mit der kürzesten angefangen. Der Radtour auf der Insel Poel.

Strand am Ostufer der Insel Poel

Meine Inspiration dazu kam wie bei allen drei Radtouren aus dem Infomaterial des Tourismusverbands Mecklenburg Vorpommerns. Hier hatte ich mir verschiedene Broschüren bestellt (ja, ich weiß, ich bin etwas old fashioned und hätte mir das auch alles online anschauen können, aber meine Datenverarbeitung funktioniert am Besten beim Lesen auf Papier). In der Radtour-Broschüre wurde die Tour über die Insel Poel beschrieben. Und genau die haben wir dann auch gemacht.

Geparkt haben wir direkt, als wir auf der Insel ankamen. Von hier aus ging es erstmal über eine Landstraße Richtung Malchow und Gollwitz, bevor es direkt an der Küste entlang durch Wäldchen bis Schwarzer Busch ging. Landschaftlich war das mit der schönste Teil, allerdings auch relativ voll.

In Schwarzer Busch haben wir dann am Strand eine Rast gemacht und der Lütten etwas Bewegung gegönnt bevor wir alle einen kleinen Snack zur Stärkung hatten (wir ein Fischbrötchen und sie den obligatorischen Quetschie). Da es dann aber ungemütlich wolkig wurde, sind wir lieber schnell weitergeradelt.

Leuchtturm Timmendorf auf der Insel Poel

Nach Schwarzer Busch kann man leider nicht mehr direkt an der Küste entlang radeln. Daran sollte man sich vorallem bei einer Radtour mit Kind im Anhänger auch halten, denn die Küstenwege sind schmal, sandig und schlecht zu befahren. Auf den Wegen zwischen den Feldern ist man besser dran. Und auch kurz vor Timmendorf würde ich dazu raten lieber dem befestigten Weg zu folgen. Denn nichts ist blöder als mit Kind im Anhänger in sandigem Gelände stecken zu bleiben.

Timmendorf fanden wir jetzt nicht besonders spannend, die Lütte schlief grad mal wieder friedlich und deswegen sind wir schnell weitergefahren. Die Strecke zum und am Naturschutzgebiet Fauler See dagegen war dann wieder sehr schön und als wir dort dann noch einen leeren Rastplatz gefunden haben, haben wir das direkt noch für eine Stillpause genutzt. Mir ist das ja egal, wo ich stille. Aber die Lütte lässt sich mittlerweile von allem ablenken und das wird dann anstrengend.

Zu guter Letzt wollten wir dann in Kirchdorf noch die verlorenen Kalorien wieder auffüllen. Eigentlich wäre mir bei mal sonnig, mal schattigen 22°C eher nach Kaffee und Kuchen gewesen, aber da das erste, was wir dann gefunden haben, ein Eiscafe war, gab es stattdessen einen Eisbecher. Ob Kirchdorf also ein lohnenswertes Cafe hat, kann ich nicht beurteilen. Die Eisdiele ist nicht überragend aber in Ordnung.

Die letzten Kilometer gingen dann auch noch flott von den Pedalen und so waren wir nach 5,5 Stunden wieder am Auto. Da es in der Eisdiele leider keinen Ort zum Wickeln gab, haben wir noch fix im Auto gewickelt und dann ging es zurück ins Hotel.